Schlot-Konzert mit dem langen Ernst
12.02.2010 (1 Kommentare)
Regionale10 in Trieben mit reger Gaishorner Beteiligung
Kleine Zeitung vom 12.2.2010 (Kultur)
Anfang Juni startet die regionale10. Mit einem Fest in Trieben, bei dem Michael Risse den Schlot der Magnesitwerke als Instrument nutzt.
Gaishorner Wurzhornbläser Foto: Henry Jesionka, Kl. Zeitung |
LIEZEN. Will Michel Risse Musik hören, „öffne ich das Fenster". Oder er macht sie selbst. Musik als akustische Dekoration ist dem Franzosen ein Gräuel. Mit seiner Truppe mit dem selbstironischen Namen Decor Sonore wird der Franzose am 2. Juni in Trieben die regionale10 eröffnen. Die zweite Ausgabe jenes steirischen Festivals, das 2008 die Landesausstellungen ablöste. |
Beim Lokalaugenschein, der bei Risse naturgemäß immer mehr mit den Ohren zu tun hat als mit dem Sehsinn, „fiel mir als erstes der Klang der Stadt auf". Jenes tönende Umfeld, das von den Ortsansässigen meist nicht mehr wahrgenommen wird, aber für den, der hören kann, höchst aufschlussreich ist. „Es ist, als ob man Geschichte hört", sagt Risse. Und: „Klang ist Zeit Klang ist Leben." Anders als bei Bildern, von denen man sehr viele in sehr kurzer Zeit zumindest oberflächlich aufnehmen könne, brauche Musik einfach Zeit.
In seiner Arbeit mit D&or Sonore versucht Risse, die "Last von Traditionen" hinter sich zu lassen. Das „instrument monument" ist ein Mittel der Befreiung von Altlasten, diesfalls vom „Langen Ernst". In Trieben wird der Klangsucher auch mit ortsansässigen Musikern kooperieren. Die ihrerseits mit Ungewöhnlichem aufwarten können. Ein Beispiel: das Wurzhorn von Wolfgang Wagner, Kapellmeister der Marktmusik Gaishorn-Treglwang.
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Kommentar von anonym | 22.02.2010
Spannend!
Das nenne ich lebendige Volkskultur.
Da importiert der Bürgermeister auf er einen Seite Komponisten, um als Volkskulturgemeinde erwähnt zu werden und auf der anderen Seite haben wir die Juwelen selbst im Ort.
Der Prophet gilt eben in der Heimat nichts, schade!
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