Die Biodieselanlage der Euro Bio Fuels in Gaishorn ist nach nicht einmal zwei Jahren Betrieb in Konkurs. Verschuldung beträgt 14 Millionen Euro.

Die Biodieselanlage der Euro Bio Fuels AG ist vermutlich gar nie so wirklich auf Touren gekommen. 2008 wurde sie in Betrieb genommen, im Jahr 2009 wurden immerhin 27.000 Tonnen Biodiesel produziert - hauptsächlich aus Altspeiseöl. Vergangenes Jahr ging's dann allerdings rapide bergab: Durch einen finanziellen Engpass beim Rohstoffeinkauf fiel die Produktion auf 5100 Tonnen Biodiesel zurück, daraufhin wurde die Anlage stillgelegt und Konkurs angemeldet. 19 Dienstnehmer und 124 Gläubiger sind davon betroffen, die Verschuldung beläuft sich auf 14,2 Millionen Euro. Die Euro Bio Fuels AG ist eine 100-Prozent-Tochter der holländischen Green Birdie B. V. - Aufsichtsratsvorsitzender der EBF AG ist der Unternehmer Hans-Jörg Tengg, der auch an der heimischen Strombörse EXAA beteiligt ist.

Neustart sofort möglich

Mit der Verwertung der 25.000 Quadratmeter großen Produktionsstätte, die laut Gutachten auf rund 17 Millionen Euro geschätzt wird, ist das Industrie-Auktionshaus Karner & Dechow beauftragt. Der Gebotstermin wurde für kommende Woche fixiert. "Die gesamte Anlage wird seit der Stilllegung instand gehalten, sodass eine Wiederinbetriebnahme eigentlich mit geringem Aufwand möglich sein sollte", heißt es beim Auktionshaus Karner.

Die Anlage ist übrigens in mehrerlei Hinsicht in das südlich der Bundesstraße gelegene Gaishorner Industriegebiet eingebettet. Das betrifft auch die Erzeugung des umweltfreundlichen Kraftstoffs: Der für Biodiesel notwendige Wasserdampf wird etwa direkt vom angrenzenden Biomasse-Heizkraftwerk geliefert.

CHRISTIAN HUEMER